Die Iris ist eine besonders eindrucksvolle und gleichzeitig pflegeleichte Gartenstaude. An einem sonnigen und trockenen Standort erfreut sie uns über viele Jahre und Jahrzehnte mit ihrer Blütenpracht. Nicht ohne Grund wurde die Iris bereits in der Antike nach der griechischen Göttin des Regenbogens benannt. Im Farbspektrum der in unseren Gärten geläufigen Bart-Iris-Gruppe fehlt lediglich ein kräftiges Scharlachrot. Häufig sind sie mehrfarbig und faszinieren den Blumenfreund mit ihrem imposanten Blütenaufbau, den aufrechten Domblättern und den filigranen Zeichnungen auf den herabhängenden Blütenblättern. Doch auch Hummeln, Bienen und Schwebfliegen schätzen ihre Blüte. Praktisch erweisen sich hier die Hängeblätter zum Ladeanflug und die Zeichnungen lenken den Besucher direkt zu dem Ort seines Begehrens.
Kulturelle Bedeutung der Iris
Nach Westeuropa kam die Blaue Schwertlilie (Iris x germanica) mit den Römern aus Vorderasien bereits als kultivierte Gartenform. Die deutsche Bezeichnung Schwertlilie kommt aus der Zeit, in der man die Iris fälschlicherweise den Lilien zugeordnet hat. Die langen, aufrechten und spitz zulaufenden Blätter ähneln wehrhaften Schwertern. Französische Könige stellten sich sogar unter die Iris-Darstellung der Fleur de lies, dem Lilienbanner.
Künstler verschiedener Epochen ließen sich von der ornamental anmutenden Iris inspirieren. Ihre Hochblüte in der Kunst erlebte sie im Jungendstil und schmückte Gemälde, Alltagsgegenstände und allerhand Dekor. Seitdem Ziergärten beliebter wurden, sind Iris, Lilie und Rose das unverzichtbare Dreigespann im Garten.
Doch nicht nur zur Zierde, sondern auch als Nutz- und Heilpflanze wurde die Blaue Schwertlilie seit dem Mittelalter angebaut. Der Duft des aus den Rhizomen gewonnene „Veilchenwurzelöls“, wird bis heute als Parfum und zur Aromatisierung von Speisen und Getränken eingesetzt. Heute sind in Apotheken und Drogeriemärkten die sogenannten Veilchenwurzeln, getrocknete Rhizome der Florentiner Schwertlilien, erhältlich. Diese werden zahnenden Babys zur Beruhigung der Schmerzen zum Kauen gegeben.
Pflegetipps im Garten
Gepflanzt werden die Iris aus der umfangreichen Bart-Iris-Gruppe an einem sonnigen und durchlässigen, trockenen Standort. Stehende Nässe wird schlecht vertragen und lässt die Rhizome faulen. Die beste Zeit der Pflanzung und Teilung ist nach der Blüte im Sommer bis in den Herbst hinein. Zur vegetativen Vermehrung wird die Pflanze entnommen, die Blätter auf ein Drittel zurückgeschnitten und die Ingwer-ähnlichen Rhizome mit einem scharfen Schnitt geteilt. Faule und eingetrocknete Stellen werden bis auf das gesunde, weiße Gewebe ausgeschnitten. Die fleischigen Wurzeln können vor dem Wiedereinpflanzen etwas eingekürzt werden. Die verjüngten Rhizome werden knapp unter der Erde wieder eingesetzt.
Die Iris wächst und blüht viele Jahre ohne pflegende Maßnahmen. Werden die Blüten kleiner oder die Pflanze blühunwillig könnte dies an verschiedenen Faktoren liegen. Eine zunehmende Beschattung durch Gehölze in der Nähe, zu tief gepflanzte Rhizome, Vernässung des Standortes oder auch eine Überdüngung mit Stickstoff wirken sich nachteilig auf die Größe und Vielzahl der Blüte aus. Manche, vor allem großblütige Sorten, benötigen nach 4 bis 5 Jahren eine Verjüngung durch Teilung oder Ausschneiden vertrockneter Rhizome. Im Frühjahr kann man sparsam mit etwas Gartenkalk, Knochenmehl und Kompost düngen, im Herbst mit Steinmehl.
Anders als heute, waren früher vor allem zweifarbige Iris sehr beliebt. Vielleicht haben Sie selbst noch eine alte Sorte, die schon seit mehreren Generationen in ihrem Garten wächst.
Das Bauernmuseum möchte vor allem alte Sorten bis etwa 1930 der Öffentlichkeit präsentieren und wir freuen uns, wenn Sie uns über Ihre Gartenschätze informieren!